Allergie
Definition
Bei einer Allergie handelt es sich um eine unpassende Überreaktion des Körpers auf körperfremde Substanzen, sogenannte Allergene. Das Immunsystem hält diese Stoffe, die Allergene (Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare…), für Eindringlinge und bildet Antikörper.
Nach Erstkontakt mit dem Allergen bildet der Körper Antikörper gegen das Allergen, bei wiederholtem Kontakt kommt es zu typischen, allergischen Symptomen. Dazu zählen u.a. eine rinnende und juckende Nase und gerötete, tränende und juckende Augen, Juckreiz, Hustenreiz, Kitzeln im Rachen, das Gefühl, als ob man einen viralen Infekt bekommen würde und manchmal auch Schluck- und Atembeschwerden.
Das Beschwerdebild ist von PatientIn zu PatientIn sehr unterschiedlich und hängt auch vom jeweiligen Allergieauslöser ab.
Eine Allergie sollte jedoch niemals verharmlost werden, es handelt sich um eine chronische Krankheit, mit der sich Betroffene auch beschäftigen sollten.
Abklärung
Zur Abklärung einer Allergie, sind zunächst die Angaben des/r PatientenIn, wann und wo welche Art von Beschwerden auftreten, von großer Bedeutung. Viele Allergien können bereits durch einen einfachen Haut- Test (PRICK-Test) festgestellt werden. Auf der Beugeseite des Unterarms werden hierzu die entsprechenden Allergielösungen punktförmig aufgetragen. Mithilfe einer feinen Lanzette wird die oberste Hautschicht an den jeweiligen Stellen leicht eingeritzt. Dieser Test kann in etwa ab dem 4-5. Lebensjahr durchgeführt werden. Reagiert die Haut auf eine der Testsubstanzen, bilden sich Rötungen und klassische Quaddeln. Das Testergebnis liegt nach etwa 20 Minuten vor.
Danach kann ein 2. Allergietest erfolgen: Ein Bluttest sichert die Diagnose schlussendlich ab und liefert u.a. Informationen über den Schweregrad der Allergie sowie das Vorhandensein spezifischer Antikörper und Allergenkomponenten. Man kann so auch besser abschätzen, ob eine spezifische Immuntherapie ansprechen wird, oder eher nicht.
PatientInnen mit Atembeschwerden und/oder Verdacht auf Asthma bronchiale werden zudem an einen Lungenfacharzt für die Durchführung eines Lungenfunktionstests überwiesen.
Therapieoptionen
Die Therapieoptionen einer Allergie basieren auf drei Pfeilern:
Der Allergiekarenz, der symptomatischen Therapie und der spezifischen Immuntherapie/Hyposensibilisierungstherapie (kausale Therapie).
Die Allergiekarenz besteht darin, den allergieauslösenden Stoff weitgehend zu meiden. In einigen Fällen ist dies (leichter) möglich (z.B. bei einer Allergie gegen Katzenhaare), bei anderen Allergien wiederum kaum (z.B. Pollenallergie). Die Allergiekarenz ist jedoch in jedem Fall als unterstützende Maßnahme sinnvoll.
Die symptomatische Therapie ist eine medikamentöse Therapie. Der Therapieplan wird dabei individuell an die spezifischen Bedürfnisse des/r PatientenIn angepasst. Als Medikamente stehen Tabletten, Sprays und Tropfen zur Verfügung. Zu beachten ist, dass die Medikamente nur die Symptome behandeln, aber nicht die Ursache der Allergie. Aber mit der Therapie geht es Ihnen einfach besser und Sie kommen mit Ihrer Allergie besser zurecht.
Im Rahmen einer Immuntherapie wird die Ursache der Allergie behandelt. PatientInnen erhalten das jeweilige Allergen über einen längeren Zeitraum (ca. drei Jahre) verabreicht, wodurch sich das Immunsystem nach und nach an den allergieauslösenden Stoff gewöhnt und eine Toleranz entwickelt werden kann. Die Immuntherapie kann dabei auf zwei Arten erfolgen: Bei der SLIT (sublinguale Immuntherapie) werden Tabletten oder Tropfen unter die Zunge gegeben, bei der SCIT (subkutane Immuntherapie) wird die Substanz unter die Haut injiziert. Die sublinguale Immuntherapie kann in etwa ab dem 3. Lebensjahr durchgeführt werden, die subkutane etwa ab dem 6. Lebensjahr.
Im HNO-Wahlarztzentrum, Ihrer Ordination, wird derzeit nur von Herrn Dr. Schröckenfuchs Rainer die Immuntherapie angeboten und nur die SLIT (sublinguale Immuntherapie)!
Zur Überwachung und Optimierung Ihrer Therapie empfehlen wir Ihnen, die Pollenwarndienst-App zu verwenden.
Der Therapieerfolg wird im Rahmen regelmäßiger Kontrollen in der Ordination überprüft.
Wir beraten Sie gerne ausführlich und in Ruhe über die zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten.
WICHTIG: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Diagnose und/oder Behandlung!