Schluckbeschwerden, Globusgefühl, ständig verschleimt, ständiges Räuspern…
Schluckbeschwerden sind in vielen Fällen relativ harmlos, beispielsweise wenn akute Halsschmerzen im Rahmen einer Erkältung für das Kloßgefühl im Hals verantwortlich sind.
Das sogenannte Globusgefühl ist dadurch gekennzeichnet, dass man vor allem wenn man nur so schluckt, also ohne etwas zu essen, das Gefühl hat, einen Kloß/Fremdkörper im Hals stecken zu haben, über einen gewissen Widerstand „drüberschlucken“ zu müssen. Auch besteht fast immer das Gefühl einer gewissen Verschleimung, aus der sich ergibt, dass man öfters räuspern muss, wodurch in weiterer Folge eine Stimmstörung auftreten kann. Manchmal besteht auch das Gefühl nicht ganz durchatmen zu können.
Als mögliche Ursache kommen entzündliche Veränderungen im Mund/Rachenbereich vor, Veränderungen der Halswirbelsäule, eine Vergrößerung der Schilddrüse oder der Halslymphknoten, aber vor allem kann eine Refluxerkrankung diese Symptomatik verursachen.
Bei starkem Reflux kann Magensäure, oft still, also ohne Sodbrennen, vermutlich gasförmig, aufgrund von Pepsinen, vom Magen über die Speiseröhre bis zum Eingang der Speiseröhre aufsteigen. Dies ist eine äußerst häufige Erkrankung.
Der Eingang der Speiseröhre befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Eingangsbereich der Luftröhre, also dem Kehlkopf mit seinen „Stimmbändern“! Es entsteht dort eine Irritation der Schleimhaut, eine Rötung und Schwellung. Dadurch hat man wechselhaft die zuvor beschriebenen Gefühle.
Sind neurologische Erkrankungen oder das Alter die Ursachen der Schluckstörung kann es passieren, dass der Eingang zur Luftröhre während des Schluckvorgangs nicht automatisch abgedichtet wird und Nahrung – unbemerkt oder von starkem Husten begleitet – in die Lunge kommt und eine Lungenentzündung auslöst. Oft kann das nach einem Schlaganfall geschehen.
Die Behandlung der Schluckbeschwerden richtet sich nach deren Ursache. Die Therapiemöglichkeiten reichen von Medikamenten, Antibiotika (wenn bakterielle Entzündungen die Ursache der Schluckbeschwerden sind), HWS-Massagen, Heilgymnastik, Physiotherapie und Osteopathie (wenn Verspannung durch Funktionsstörungen der Halswirbelsäule die Ursache sind) bis hin zu motorischen Übungen einzelner Muskeln und logopädischen Schluckschulungen sowie neuraltherapeutischen Infiltrationen im Bereich der Halswirbelsäule. In einigen Fällen kann bereits eine konsequente Veränderung der Körperhaltung beim Essen und Trinken helfen, das Schlucken zu erleichtern und damit die Symptome zu mildern.
Falls der stille Reflux die Ursache sein sollte, so ist das Erlernen von Entspannungstechniken und die Veränderung des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten notwendig. Eventuell wird auch eine Gastroskopie (Magenspiegelung) empfohlen, um Entzündungen in der Speiseröhre und im Magen (Gastritis) auszuschließen und um zu schauen, ob eine bakterielle Entzündung mit Helicobacter pylori besteht, oder ein Zwerchfellbruch als Ursache vorhanden ist. Diese ist schmerzfrei mit einem „Wurschtigkeitsspritzerl“ durchführbar, man kann also dabei schlafen.
In vielen Fällen wird zusätzlich ein Ultraschall des Halses und der Schilddrüse empfohlen, um eine vergrößerte Schilddrüse (Struma) oder Schilddrüsenknoten (kalt oder heiß) als Ursache für dieses Fremdkörpergefühl im Hals auszuschließen.
Gelegentlich wird auch eine Videokinematographie veranlasst. Dabei werden bis zu 80 Röntgenbilder pro Sekunde während des Schluckvorganges angefertigt, um diesen im Anschluss genau analysieren zu können.
Heiserkeit ist eine relativ häufig vorkommende Störung der menschlichen Stimme, die sich durch eine raue, unreine, belegte oder tonlose Stimme bemerkbar macht.
Ursachen für die Heiserkeit sind in erster Linie der stille Reflux oder Entzündungen. Aber auch Überanstrengung oder chemische Reize können dafür verantwortlich gemacht werden. Selten sind Stimmbandlähmungen sowie gut- aber auch bösartige Tumore für eine Heiserkeit verantwortlich.
Es ist aus diesem Grund unbedingt erforderlich, eine mehr als 2 Wochen bestehende Heiserkeit HNO-ärztlich untersuchen zu lassen. Dies erfolgt in der Regel mit einer indirekten Laryngoskopie (Kehlkopfspiegelung), eine schmerzfreie und nur wenige Sekunden dauernde Untersuchung, bei der man den Kehlkopf und den Eingang in die Luft- und in die Speiseröhre begutachten kann, um dann weitere therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Wir beraten Sie gerne ausführlich und in Ruhe über die zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten.
WICHTIG: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Diagnose und/oder Behandlung!